zurück« - TEXT - RR - Index - Übersicht - weiter»

1.2.1940 - Seite 3

Golgatha

Auf hohen Bergen über tiefen Landen,
Umhängt von wolkenweißem Silberflor,
Hat eine Burg von Gott dem Herrn gestanden,
Wenn sich der Weg zu ihr auch schon verlor.

Dort war ein Priestertum. Der Gott der Liebe,
Gott selbst war dort und übte seine Macht.
Er wollte, daß nicht eine Seele bliebe
Verzweifelt in der Sünde Nacht.

Darum ist er von seiner Burg gegangen.
- Man weiß nicht mehr, wo ihre Zinnen stehn.-
Ein Mensch, hat Gott am Kreuz gehangen.
Auch meine Augen haben ihn gesehn.

(Das Gesicht verbindet die in uralter Zeit gedachte Gralsburg mit Jesus.)
[v400200bg.txt]

Noch etwas:

Laotse und Dürer

Laß den Stolz!
Schneid' das Holz,
Sollst ein Bildwerk werden.
Bist du Du,
Hast du Ruh,
In und auf der Erden.
Was du tust
Bis du ruhst,
Ist auf Sand gebaut.
Sieh Frau Melancholia,
Wie sie auf dem Bilde da
Auf das Schaffen schaut.

Gedichtet auf Dürers: „Melancholia“ in Gedankenverbindung zu Laotse.
[v400200cg.txt]



zurück« - nach oben - RR - Index - Übersicht - weiter»