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[Ruth an Emil (EOH)]

Nr. 44, Landsbg.W., den 10.11.1942.
(Eing.13/11)

Liebster Emil!

Heute habe ich schon Vater einen Brief und an Augstins eine Karte geschreiben und deshalb komme ich auch heute nur dazu, dir ein Lebenszeichen zu schicken. Deine drei letzten Briefe Nr. 98, 99 + 100 habe ich Sonnabd. nachm., Sonntag und Montag erhalten. Am Sonntag kam am späten Nachm. bis Abd. Tante Fritzchen zu uns und da blieb das Schreiben, das ich mir eigentlich am Abend vorgenommen hatte. Die angekündigten Päckchen sind noch nicht eingegangen. Gestern habe ich für Dich einen Kuchen gebacken und heute früh zur Post gegeben. Ich nehme an, daß er jetzt früher als die bisherigen Päckchen bei Dir eintreffen wird, denn Dein letzter Brief trug den Poststempel vom 8.11. und war am 9. in meinem Besitz.

Einen Käse wollte ich Dir heute noch als 100 gr Päckchen schicken, aber ich kam damit einen Tag zu spät. Ich habe ja noch 2 Zulassungsmarken und bis Ende des Monats werde ich dir wohl noch ein Päckchen schicken, dann werde ich vielleicht wieder ein paar Kleinigkeiten beisammen haben. An Vater habe ich heute eine Zulassungsmarke geschickt, er möchte Dir ein Geburtstagspäckchen schicken. —

Heute fiel mir erst ein, daß ich nun Oskar gar kein Weihnachtspäckchen schicken kann, jedenfalls nicht ohne Zulassungsmarke. Alle Zigaretten, die ich hier kaufen konnte (Je Stck. nur noch 3 Pf.) habe ich für Papas Geburtstag gespart, sodaß ich bis jetzt auch keine schicken konnte. Du kannst ihm Ende Nov. vielleicht ein Zigarettenpäckchen f. Weihnachten schicken u. wenn ich habe, schicke ich für ihn ein paar Pfefferkuchen, die Du beipackst. Was meinst Du, eine Kleinigkeit z. Weihnachten müßte er von mir auch bekommen. —

Auf Deinen letzten Brief werde ich Dir morgen schreiben. Bis dahin viele herzliche Grüße u. Küsse

Deine Ruth u. Wieland


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