(Schriften des Christlich-Sozialen Volksdienstes Nr. 22)
Inhalt:
Reichstagsarbeit des Volksdienstes vom Okt. 1930 bis Febr. 1932
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Abschrift:


Reichstagsarbeit des Volksdienstes

vom Oktober 1930 bis Februar 1932

Vorwort:

Diese Schrift soll den deutschen Wählern, insbesondere unseren Volksdienstfreunden, einen Überblick ermöglichen über die von der Reichstasfraktion des Christlich-sozialen Volksdienstes in dem Zeitraum von Oktober 1930 bis Februar 1932 (1. - 60. Sitzung der V. Wahlperiode) geleistete Arbeit. Der Bericht gibt den Wortlaut der in den 60 Sitzungen vom Volksdienst gestellten Anträge und Interpellationen sowie kurze Hinweise auf die bei dieser Gelegenheit von unseren Abgeordneten gehaltenen Reden, soweit dieselben veröffentlicht worden sind. (Vgl. hierzu "Schriften des Christlich-sozialen Volksdienstes" Nr. 11, 13, 16, herausgegeben von der Reichsgeschäftsstelle, Berlin NW 6, im Text angeführt unter der Abkürzung "Schriften".) Ferner ist angegeben, in welcher Weise der Antrag erledigt worden ist. Die Abkürzung im Text "V. D. Fr." bedeutet Volksdienstfraktion.

Hinter diesem Tatsachenbericht aber steht die ernste Beratungsarbeit in den Fraktions-, Ausschuß- und Plenarsitzungen. Fast an jedem Tage, während das Plenum tagt, finden je nach Schwierigkeit der Lage lange oder kurze - nicht selten an einem Tage zwei oder drei - Fraktionssitzungen statt, neben denen fortwährend für die Fraktionsleitung sowie für die Spezialarbeiter besondere Besprechungen, Besuchsempfänge, Behördeninterpellationen usw. stattfinden. Von den Sachbearbeitern sind daneben die sehr wichtigen Ausschußverhandlungen wahrzunehmen, in denen sie dafür Sorge tragen müssen, daß durch ihre Mitarbeit die dem Plenum zu überweisenden Gesetzesentwürfe im Sinne des Volksdienstes gestaltet werden. Nebenher läuft eine oft nicht zu bewältigende Zahl von Gesuchen, Hilferufen, Anfragen und Anklagen über all die vielen Sachgebiete, in die diese neue Schrift einen kleinen Einblick gibt.

Die Fraktion des Volksdienstes kennt keinen Abstimmungs- oder sogenannten Fraktionszwang. In ernstem Ausblick zu Gott werden die Beratungen der Fraktion begonnen, in Rede und Gegenrede die oft nicht leichten sachlichen Meinungsverschiedenheiten zu klären gesucht. Bleibt bei dem einen oder anderen Mitgliede der Fraktion die Überzeugung bestehen, daß er in der betreffenden Sache anders steht, so ist es natürlich in jedem Falle eine außerordentlich ernste Entscheidung. Niemals aber wurde bisher nach dem Grundsatze, daß man nicht gegen Gewissen oder Überzeugung handeln darf, bei solcher Stellungnahme ein Zwang im Sinne der Mehrheit ausgeübt. Im Gegensatz zu anderen politischen Gruppen ist die Volksdienstarbeit auch in diesem Stücke von tiefer christlicher Überzeugung getragen.

Möge der Leser, mögen unsere Freunde draußen im Land nun prüfen und urteilen, wie in der kurzen Berichtsspanne die Volksdienstfraktion arbeitete, um die christlichen Grundlagen unseres Volkslebens gesetzgeberisch zu festigen, die sozialen Rechte zu sichern, die Notstände trotz gewaltiger materieller Reichsnot zu mildern, die Staatsautorität zu stärken und Arbeit und Einkommen der Stände, des Gewerbes und der Landwirtschaft nach Kräften zu unterbauen. Für die sozialen Einrichtungen der Unternehmer war die Fraktion ein treuer Wächter. Allem voran aber stand unter der Leitung ihres Führers Simpfendörfer die Arbeit in der Außenpolitik, der Wille, Reichsregierung und Volk zu einen, um frei zu werden von der Kriegsschuldlüge, von wirtschaftlicher Tributsklaverei, von Bevormundung in Handels- und Arbeitspolitik. Die Arbeit des Volksdienstes diente dem Ziele, die Volkssouveränität über unsere Wehrfähigkeit, unsere Ströme und Eisenbahnen wieder zu erlangen.

Die Fülle des dargebotenen Stoffes setzt unsere Freunde in den Stand, sich auf den verschiedenen Sachgebieten zu orientieren. Wir haben uns bemüht, das Material möglichst lückenlos zusammenzustellen.

Wir sind überzeugt, daß dieser Bericht unseren Mitarbietern im Lande willkommenes Material bieten wird, um unsere große Sache in Angriff und Verteidigung bei Freund und Gegner und auch bei solchen, die noch gewonnen werden sollen, zu fördern.

Berlin, März 1932.
Emil Hartwig, M. d. R., Fraktionsgeschäftsführer.

Quelle: privat


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Reichstagsarbeit d. VD 10/30 - 02/32

Erstellt am 08.06.97 - Letzte Änderung am 31.01.1998.
Winfried Hartwig
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