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28.10.1921 Brief v.EKH an den Amtmann (EKH hatte sich und die Familie schon am 16.9.1921 nach Berlin-Spandau abgemeldet)

Evangelisch-soziale Schule E.V.
Bethel den 28.10.1921

An das Amt Gadderbaum Post Bethel b. Bielefeld

Sehr geehrter Herr Amtmann!

Bei meiner Abmeldung dort habe ich einen Gesammtabmeldezettel für meine ganze Familie erhalten. Lebensmittelabmeldung für jeden gesondert. -

Auf dem polizeilichen Abmeldeformular fehlte aber eines meiner sechs Kinder. Ich selbst hatte den Zettel nicht kontrolliert und das Material so wie ich es dort erhielt hier an die amtliche Stelle weitergegeben.
Mein Junge, ich und die Polizei glaubten alles in bester Ordnung. Aber die Sonne oder der Zufall bringen sowas an den Tag -.

Der Junge verirrt sich wird auf dem Polizeipräsidium abgegeben er weiß wem er gehört und die Polizei stellt fest daß ich meinen Jungen Hellmut Hartwig geboren 13.4.1917 zu Gadderbaum Friedhofsweg 15 nicht gemeldet habe.

Darf ich Sie verehrter Herr Amtmann bitten [n..?] die fehlende polizeiliche Abmeldung sowie die Lebensmittelabmeldung noch für das Kind ausfertigen zu lassen und mir nach Spandau Johannesstift Arndthaus - zugehen zu lassen.


Ich hoffe gern daß meine Zeilen Sie bei gutem Wohlbefinden antreffen hoffe [auch?] daß es den Ihrigen [auch?] wohl geht.
Mir und den Meinen geht es gut. Auch [um?] die Ev.Soz.Schule habe ich die besten Hoffnungen auf eine gedeihliche Entwicklung.

Ein kurzes Wort noch über meine Gefühle als [?]iger Gadderbaumer Bürger. Nur ganz kurz. Möchte Bethel-Gadderbaum noch lange der [?]gen und erfahrenen Leitung sich erfreuen [?] ich feststellte auch [? ?] [versuchte?]. Oft hätte ich sie - diese Leitung gerne entschiedener für meine u. [meiner?] Freunde Ansicht u. Wollen gehabt - ich habe aber anerkennen müssen daß das [?] die [?] Parität [?] .

Ein kurzes Abschiedswort an meine [?] in der Vertretung sende ich Ihnen noch.

In aller Wertschätzung
Ihr E. Hartwig