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Samuel Carl Emil von Schachtmeyer *27.08.1779 †27.03.1825

Dieses klassizistische Grabmal für Oberst Carl von Schachtmeyer (1779-1825) wurde von den Offizieren des Alexander-Grenadier-Regiments gestiftet. Vergleichbar ist es in Berlin nur mit den zwischen 1814 und 1824 aufgestellten Grabmalen der Brüder Pirch auf dem Invalidenfriedhof an der Scharnhorststraße und dem Grabmal für den Schauspieler Ludwig Devrient (1784-1832) auf dem Französischen Friedhof an der Chausseestraße. Alle vier Grabmale sind aus Gußeisen gearbeitet und über einem quadratischen Grundriß errichtet. Die Gräber der Militärs sind durch aufwendig gebildete Waffenarrangements geschmückt, die, wie auf einem Altar niedergelegt, die Rückkunft der so geehrten Verstorbenen suggerieren sollen. Am Grabmal Schachtmeyer finden sich als weiterer Schmuck ein unterhalb des Aufsatzes verlaufender Schmuckfries aus Lorbeerblattgewinden und die erhaben gegossenen und ehemals vergoldeten Inschriften auf den vier Seiten des mittleren Sockelblocks.

Die Entwicklung der klassizistischen Sepulkralkunst von den schlichten Grabmalen vom Ende des 18. und des beginnenden 19. Jahrhunderts hin zu den aufwendigen Grabdenkmalen der Schinkelzeit wird im Vergleich der genannten Beispiele mit den künstlerisch herausragenden Grabmalen für den Generalleutnant und Stadtkommandanten Ludwig Matthias Nathanael Gottlieb von Brauchitsch (1757-1827), den Generalleutnant Carl Friedrich von Holtzendorff (1764-1828) und den Stadtkommandanten Ernst Ludwig von Tippelskirch (1774-1840) deutlich. Gestalt und plastischer Schmuck aller drei Grabmale spiegeln nicht nur die durch verstärkte wissenschaftlich-archäologische Untersuchungen vervollkommnete Kenntnis der griechisch-antiken Klassik wider, sondern im gleichen Maße die grundlegend veränderten Techniken, die durch die in Preußen mit Macht vorangetriebene Mechanisierung den Künstlern zur Realisierung ihrer Kunstwerke zur Verfügung standen. (Förderverein Alter Berliner Garnisonfriedhof e.V.)

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© W. Hartwig 2010 - [Stand: 05.12.2017]